Free Jazz war einmal ein populäres Musikgenre. Zumindest was die DDR und die 1970er bis frühen 1980er betrifft. Jugendliche und junge Erwachsene aller Bildungsschichten pilgerten regelmäßig zu Festivals in die Provinz (das brandenburgische Peitz war der Leuchtturm), um diesen schrillen Klängen und Ausdrucksweisen zu frönen.
Diese ungewöhnliche Allianz zwischen breiterem Publikumsgeschmack und sperrigen Konsumgütern mutet heute seltsam an. Wenn man das Hören und Spielen von Free Jazz als sublime Herrschaftskritik in einer Diktatur interpretiert, ist wahrscheinlich schon einer der Gründe für diese Popularität gefunden.
Auch die Stadt Freiberg ist einer dieser Pilgerorte gewesen und besitzt noch heute etwas Kostbares: Eines der ältesten Jazzfestivals im Osten Deutschlands, welches im April zum 45. Mal stattfindet. Die zeitweilige Dominanz des Free Jazz ist freilich in den letzten Jahrzehnten einer umfassenden Präsentation verschiedenster aktueller Stilarten gewichen. Hier finden Sie Interviews mit ehemaligen Organisatoren dieses auch überregional bedeutenden Festivals, Fotos und weitere Archivalien zur Geschichte.
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